Ach diese olle Prüfungsphase. Man steht früh auf, sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch und versucht sich tonnenweise Papier in den Kopf zu hämmern. Zumindest fühlt sich mein Kopf jeden Abend so an, als ich hätte ich das Wort wörtlich getan. Und was gibt es für eine schönere Ablenkung als ab und an in die weite Ferne zu schweifen? Heute hat es mich an die wundervolle Côte d'Azur getrieben und da ich gerade nicht schlafen kann, dachte ich mir "Hej, warum nicht einfach ein Blogpost schreiben!"
So here it is, meine kleine feine Reise an die Côte d'Azur…..
Spontane Trips sind, meiner Erfahrung nach, doch meistens die Besten. Vorletzten Sommer beschlossen eine sehr gute Freundin und ich nach Südfrankreich ans Meer zu fahren. Der Plan entstand ungefähr eine halbe Woche vor Abfahrt, es wurde schnell eingekauft und ein Zelt organisiert.
Freitag Abend ging es dann los. Ich musst noch bis um halb 9 pm arbeiten, danach wurde das Auto gepackt und es ging über Nacht, durch die Schweiz, in den Süden. Wir wechselten uns mit dem Fahren ab, wobei RedBull und Highschool-Musical-Songs (die natürlich in voller Lautstärke geträllert wurden) unsere neuen besten Freunde wurden.
Unser Ziel war der wunderschöne Campingplatz "Camp du domaine" in Bormes les Mimosas, wo wir morgens gegen halb 8 ankamen. Während die anderen Campingplatzbewohner langsam aus ihren Zelten und Wohnwagen krochen, fanden wir den perfekten Platz mit Meerblick.
Ich war 2 Jahre zu vor schon einmal auf dieser Anlage und hatte mich damals schockverliebt! Weil wir für unseren Trip ins Warme und ans Meer wollten, war augenblicklich klar, dort mussten wir hin!
Der Campingplatz ist großflächig in einem Waldstück verteilt. Er hat eine eigene kleine Bucht mit Strandzugang. Durch die Hanglage sind viele Plätze wie kleine Terrassen angelegt und man hat einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und die Küste.
Man hat alles was man brauch vor Ort: saubere Toiletten und Duschen, Supermarkt, Tennisplatz, Strom, Restaurants und vieles vieles me(e)hr! Wenn man keine Lust mehr hat am Strand zu faulenzen, lohnt sich auch ein kleiner Fußmarsch ins Dörfchen. Die Bucht entlang kann man es gar nicht verfehlen. Hier gibt es einen Yachthafen, kleine Geschäfte und viele Möglichkeiten gut und günstig zu essen.
Am Preis des Platzes lässt sich auch nichts aussetzen: wir haben für 3 Nächte, 2 Person und ein Auto insgesamt um die 65 Euro bezahlt. Ein super Preis-Leistungsverhältnis, vor allem weil es ein 5 Sterne Campingplatz ist!
Das Wochenende verbachten wir mit Schlafen, Sonnenbaden, Meer genießen und französischen Weißwein trinkend. Daran konnte man sich gewöhnen!
Am Montag Morgen machten wir uns auf den Rückweg. Zum Frühstück wollten wir in Saint Tropez sein und zum frühen Abendessen in Cannes. Gesagt und naja fast getan. Nach dem Zelt, Gartentisch und alles was wir sonst aus unserem Wohnzimmer mitgebracht haben ( ja wir wohnten auch zusammen) ins Auto verladen hatten, mussten wir leider feststellen, dass unser liebstes Fortbewegungsgefährt nicht mehr ansprang. Hupps, wohl zu viel Musik gehört und den Akku aufgeladen - die Batterie war leer. So jetzt erklärt mal einem Franzosen, dass man jemanden braucht, der einem Starthilfe gibt. Mit einer Mischung aus französisch-englischen Kauderwelsch und Armgefuchtel, das keine Flugzeuglotse auf dem Rollfeld besser hätte machen können, halfen uns die lieben Gärtner aus.
Entlang der Küstenstraße düsten wir dann nach St. Tropez - und ja ich muss zugeben wir hörten beim hereinfahren, natürlich auch das passende Lied :) Es wurde gebummelt, gemampft, die Buchten entdeckt und natürlich auch die Yachten bewundert.
Den Nachmittag verbrachten wir im nicht weit entfernten Cannes. Erst mal ging es an den Strand, wir wollten uns abkühlen und noch die letzten Sonnenstrahlen genießen, denn wir wussten in Deutschland erwartete uns der Regen. Als der Abend nahte, wollten wir noch ne Runde durch die Stadt drehen. Wir mussten uns ein bisschen beeilen, weil die WM gerade stattfand und Frankreich genau an diesem Abend spielte. Unser Vorhaben nicht in einem feiernden französischen Autokorso festzustecken.
…. Natürlich steckten wir fest :)
Nach einer weiteren nächtlichen Rückfahrt mit einer filmreifen Toiletten-Szene ( wir mussten so dringend aufs Klo, dass wir aus dem Auto stürmten, die Türen sperrangelweit aufließen und aufs Toitoi stürmten - die Brummifahrer drumherum haben sich kaputt gelacht!) kamen wir um 6am wir wieder am schönen Bodensee an. Auto wurde in die Garage gestellt, schnell geduscht und mit einem weiteren Red Bull ging es auch wieder zur Arbeit. Man soll es kaum glauben, aber geschlafen haben wir wirklich erst gegen Mitternacht, nach dem wir (WG typisch) irgendwelchen Unsinn (wie z.B. die Gartenzwerge unseres Hausmeisters versteckt) veranstaltet haben.
Es war der perfekte spontane Kurzurlaub. Auch wenn wir zwei Nächte durchgefahren sind, es hat sich gelohnt! Ich kann diesen Campingplatz jedem nur ans Herz legen! Die Leute sind super nett, man kann auch kleine Bungalows mieten, es ist sauber und hat den Strand direkt vor der Tür. Ich würde sofort wieder hinfahren - vielleicht machen ich das ja auch, irgendjemand Lust auf einen spontanen Roadtrip ;)?